Fotografie trifft Malerei – wenn zwei Welten verschmelzen.
Seit 2025 fließt nun auch die Fotografie, mit der ich mich schon lange intensiv beschäftige, in meine Malerei ein. Die Verbindung von Fotografie und Malerei eröffnet einen faszinierenden Raum für künstlerischen Ausdruck. Was auf den ersten Blick als Gegensatz erscheint – das präzise, dokumentierende Auge der Kamera und der freie, emotionale Gestus des Pinsels – vereint sich zu einer neuen Form der Bildsprache.
Am Anfang steht oft ein fotografischer Moment: ein Lichtspiel, eine Bewegung, ein Ausdruck. Doch das Foto bleibt nicht, was es war. Es wird zum Ausgangspunkt, zur Grundlage, zur „Leinwand“. In mehreren Schichten wird es überarbeitet, übermalt, verfremdet, teilweise verdeckt – und wieder freigelegt. Farbe, Struktur und Form treten in einen Dialog mit dem ursprünglichen Motiv.
Dabei entsteht keine bloße Kombination aus Foto und Malerei, sondern ein neues Ganzes – ein Werk, das zwischen Realität und Interpretation, zwischen Sichtbarem und Gefühltem oszilliert. Die Fotografie verankert das Bild in der Welt, die Malerei hebt es darüber hinaus.
Diese Arbeitsweise erlaubt es, Stimmungen und Gedanken sichtbar zu machen, die über das Abgebildete hinausgehen. Der kreative Prozess wird zum Experiment: Nichts ist festgelegt, alles darf sich verändern. Es ist ein ständiges Weiterentwickeln, Überlagern, Reduzieren – bis sich Bild und Ausdruck im Gleichgewicht befinden.
So entsteht Kunst, die sowohl beobachtet als auch interpretiert, die dokumentiert und gleichzeitig transformiert. Eine Verbindung zweier Ausdrucksformen – vereint in einem Werk, das mehr ist als die Summe seiner Teile.
Dangerous Line
Format: 90 x 60 cm, Fine Art Print auf Acyl
Das Bild Dangerous Line zeigt eine dramatische Bildsequenz, in der mehrere Boote am Horizont zu sehen sind. Sie scheinen fast verloren in der Weite des Meeres – eine stille Silhouette vor einer überwältigenden Kulisse. Der Himmel darüber ist in intensiven Rot- und Gelbtönen gehalten, die an Feuer, Explosionen oder brennende Landschaften erinnern. Diese Farbwahl erzeugt eine spannungsgeladene Atmosphäre und lässt an Krieg, Zerstörung oder eine apokalyptische Bedrohung denken.
Die Darstellung ist eine Mischung aus Aquarellmalerei und Fotografie. Die fließenden, fast surrealen Farbverläufe des Aquarells kontrastieren mit den realistischeren Elementen der Fotografie. Diese Kombination erzeugt eine verstörende Schönheit – einerseits malerisch, andererseits bedrohlich real.
Die „gefährliche Linie“ im Titel könnte sich symbolisch auf den Horizont beziehen – eine Grenze zwischen Sicherheit und Gefahr, zwischen Frieden und Krieg. Die Boote scheinen auf diese Linie zuzusteuern oder sie zu überschreiten – eine stille Metapher für den Übergang in eine ungewisse Zukunft.
Insgesamt vermittelt das Bild eine düstere, fast visionäre Stimmung. Es lädt zum Nachdenken ein über Flucht, Krieg, Grenzen und das fragile Gleichgewicht zwischen Hoffnung und Untergang.
Kenias Boote
Format: 40 x 60 cm, Fine Art Print auf Hahnemühle Photo Rag Bright White
Das Bild Kenias Boote zeigt eine Bildsequenz, in der mehrere Boote auf dem Meer vor der Küste Kenias dargestellt sind. Die Szene vereint Elemente aus eigener Fotografie mit gemalter Kunst – eine harmonische Verschmelzung von dokumentarischer Realität und künstlerischer Interpretation.
Die Boote – traditionell, schlicht und zugleich voller Charakter – treiben ruhig auf dem Wasser. Sie wirken verlassen, als warteten sie auf den nächsten Aufbruch. Die Komposition vermittelt Ruhe und Weite, aber auch eine gewisse Melancholie, als sei der Moment eingefangen kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach Sonnenuntergang.
Das Meer nimmt in der Darstellung eine zentrale Rolle ein: mal sanft schimmernd, mal leicht bewegt. Die Farbpalette ist warm und erdig – Ocker, Braun, Meeresblau und vereinzelte Lichtakzente spiegeln das natürliche Licht Kenias wider. Die malerischen Elemente fügen sich nahtlos in die fotografischen Details ein, sodass ein fast träumerischer Eindruck entsteht.
Die Boote stehen sinnbildlich für das einfache Leben am Meer, für Bewegung und Stillstand, für Alltag und Freiheit. Durch die Verbindung aus Malerei und Fotografie bekommt das Bild eine emotionale Tiefe, die über das rein Dokumentarische hinausgeht – es zeigt nicht nur, was ist, sondern auch, wie es sich anfühlt.
Kenias Boote ist eine Hommage an die Küstenlandschaften Ostafrikas und die Menschen, deren Leben eng mit dem Meer verbunden ist.
Kranengesang
Format: 15 x 15 cm
Das Gemälde Kranengesang zeigt eine atmosphärische Darstellung des Hamburger Hafens, in einen dichten, grau-gelben Nebel gehüllt. Die Szenerie wirkt geheimnisvoll und zugleich industriell, da sich die Silhouetten der Hafenkräne schemenhaft aus dem Nebel erheben. Ihre starren, mechanischen Formen bilden einen Kontrast zur weichen, diffusen Nebellandschaft, die den gesamten Hintergrund einnimmt.
Die Farbpalette des Bildes wird von gedämpften Tönen dominiert – Grau in verschiedenen Nuancen trifft auf ein warmes, fast goldenes Gelb. Diese Farbwahl verleiht dem Werk eine melancholische, aber zugleich poetische Stimmung. Der Nebel scheint die Grenzen zwischen Himmel, Wasser und Hafenstrukturen verschwimmen zu lassen, sodass die Kräne fast wie geisterhafte Figuren erscheinen.
Die besondere Mischung aus Fotografie und Malerei verleiht Kranengesang eine einzigartige Ästhetik. Während fotografische Elemente eine realistische Basis schaffen, sorgt die malerische Bearbeitung für eine fast traumhafte Unschärfe. Diese Technik verstärkt die Stimmung von Stille und Vergänglichkeit, die das Bild vermittelt.
Obwohl die Hafenkräne als zentrale Motive des Bildes dienen, bleibt ihre Funktion im Verborgenen. Es gibt keine sichtbare Aktivität, keine Schiffe oder Arbeiter – nur die stummen, in Nebel gehüllten Konstruktionen, die wie stählerne Zeugen der Zeit über dem Hafen wachen. Das Bild lädt den Betrachter dazu ein, sich in die Szenerie hineinzuversetzen und die eigene Interpretation der Szenerie zu finden – sei es als Sinnbild für den Wandel, die Einsamkeit oder die Schönheit der Industriearchitektur im Zusammenspiel mit den Elementen.
Stiller Hafen
Format: 15 x 15 cm
Das Gemälde Stiller Hafen fängt den Hamburger Hafen in einer surrealen, fast traumhaften Atmosphäre ein. Im Vordergrund treiben mehrere Ruderboote auf der ruhigen Wasseroberfläche. Ihre dunklen Umrisse heben sich sanft vom diffusen Licht der Umgebung ab. Es scheint, als seien sie verlassen, bewegungslos verharrend in einer unwirklichen Stille.
Im Hintergrund ragen die Kräne des Hafens empor, ihre starren Silhouetten stehen im Kontrast zur weichen, fast nebelhaften Atmosphäre des restlichen Bildes. Durch die Mischung aus Fotografie und Malerei entsteht eine surreale Wirkung – die Kräne erscheinen fast wie Schattenrisse, entrückt und fern, während das Wasser in seiner glatten Oberfläche eine fast spiegelartige Qualität erhält.
Die Farbpalette des Bildes ist gedämpft, mit kühlen Blau- Braun und Grautönen, durchzogen von feinen Lichtreflexen, die eine geheimnisvolle Stimmung erzeugen. Die Komposition spielt mit dem Gegensatz von Menschlichem und Industriellem – die einfachen, fast archaischen Ruderboote und die massiven Hafenkräne, die wie stumme Zeugen in der Ferne stehen.
Die unwirkliche Szenerie lässt viele Interpretationen zu: Sind die Boote Relikte einer vergangenen Zeit? Steht die Stille für eine unterbrochene Bewegung, eine Pause im geschäftigen Treiben des Hafens? Oder erzählt das Bild von einer anderen Realität, in der Natur und Industrie in einem stillen Dialog miteinander stehen? Stiller Hafen lädt den Betrachter ein, sich in diese traumhafte Szenerie zu versenken und eigene Geschichten in der scheinbaren Ruhe des Hafens zu entdecken.
Zeitgleich
Format: 15 x 15 cm
Das Acrylgemälde Zeitgleich setzt sich mit der Frage auseinander, ob Zeit für alle Menschen gleich vergeht oder ob sie subjektiv erlebt wird. Diese Idee spiegelt sich in der Darstellung wider: Das Bild zeigt mehrere Figuren, die sich in unterschiedlichen Zuständen befinden – einige scheinen in Bewegung, andere erstarrt, manche wirken gehetzt, während andere still verweilen.
Die Komposition ist fragmentiert, verschiedene Zeitebenen existieren gleichzeitig. Es werden Uhren, Schatten oder sich überlagernde Silhouetten angedeutet, die auf das Vergehen der Zeit hinweisen. Verzerrungen, Unschärfen oder bewusst gesetzte Unregelmäßigkeiten in der Maltechnik verstärken das Gefühl, dass die Zeit nicht für jeden gleich abläuft.
Die Farbpalette ist kontrastreich – kühle, dunkle Töne für die langsame, schwere Zeit und helle, dynamische Farben für die rastlose, schnell vergehende Zeit. Vielleicht verschwimmen die Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sodass der Betrachter selbst den Eindruck erhält, sich in einem Zwischenraum zu befinden.
Das Gemälde Zeitgleich wirft Fragen auf: Ist Zeit ein absolutes Konzept, oder wird sie durch persönliche Wahrnehmung geformt? Warum vergeht sie für manche im Stillstand und für andere im Flug? Das Bild lädt dazu ein, über das subjektive Empfinden der Zeit nachzudenken und sich mit der eigenen Wahrnehmung auseinanderzusetzen.